Heute feiert die neue EP des Dortmunder Rappers Schlakks ihr Release: Mit den neun Tracks auf „Marseille“ nimmt euch der Künstler mit in die französische Hafenstadt. So schildert er die Eindrücke der langen Zugfahrt ebenso wie das Sich-Treiben-Lassen in den Straßen der Stadt. Begegnungen und Gedanken der Reise packt Schlakks auf Beats von Razzmatazz, OPEK, Monsoon Village und Stevo159. Im kalten November-Lockdown kommt das Release von „Marseille“ wie gerufen und bringt ein paar Reiseerinnerungen nach Hause.
Flashback, Anfang 2019. Ohne festes Vorhaben setzte sich Schlakks in den Zug nach Marseille. Einige Tage, viele Augenblicke und ein Notizbuch voller Wortfetzen später kam der Musiker wieder zurück nach Dortmund, wo aus diesen Skizzen neun Songs entstanden. Die EP behandelt in einer halben Stunde die Zerrissenheiten des urbanen Lebens in der Nähe und der Ferne: Es geht ums Unterwegssein an sich, um die Absurdität westlicher Verhältnisse, um die leisen und intimen Momente zwischendrin und die verführerischen Bodenlosigkeiten der Großstadt. Die Stadt Marseille ist dabei nicht das Thema, sondern der Austragungsort dieser Gedanken.
Ursprünglich war mit dem heutigen Release-Day auch die Eröffnung der zugehörigen Marseille-Fotoausstellung im Rahmen der Ausstellung „I Was Here“ im Dortmunder U sowie eine kleine Releaseparty geplant. Aufgrund der pandemiebedingten Einstellungen müssen beide Veranstaltungen aber leider verschoben werden.
Schlakks ist kein Unbekannter im Deutschrap-Underground: Vor allem ist der charismatische Live-MC auf den Bühnen der Welt zu Hause. Sein letztes Album „Indirekte Beleuchtung“ erschien 2018 in Zusammenarbeit mit den ebenfalls in Dortmund lebenden Producern OPEK und Razzmatazz. Schlakks‘ Musik steht für Consciousness und dieses gewisse warme Gefühl, das es nur bei knisternden Jazz-Samples und guten Lyrics gibt. Damit ist der Dortmunder Rapper ein wichtiger Gegenentwurf zur sonst so weit verbreiteten toxischen Männlichkeit im HipHop.
Foto: Leopold Achilles