Bevor am Freitag die EP „Crashkid“ von Die Cigaretten erscheint, gibt es heute noch ein Video zum Song „Psychose“. Die neue EP der Cigaretten nimmt dich mit auf die Vibe-Pirsch und durchbricht dir die Schallwände des daily life. Shotgun.
Die drei zauberhaften Hexen der Cigaretten deliveren uns die Garagepunk Magic direkt nach Hause und machen Vorfreude auf Konzerte zum Soul-Retreat. Was sich auf “Crashkid” hören lassen kann, kann sich wirklich hören lassen. Michael Jordan Riffs, ballernde Drums und buzzige on woke Lyrics mischen sich mit snatched Bassläufen und dem wohl schönsten Song der EP – „Biomarkt“ – doch dazu später mehr. Die Cigaretten sparken joy, da kannste jeden fragen.
Mit ihrer abgespaceten Mischung aus Pixies, Queens of the Stone Age, Wytches, Buzz- Dadaismus und Wordclouds of Interest, punshen sich die Cigaretten ihre ganz eigene Mischung aus Darkness und Niceness und geben neben den enthusiastischen Future-Kids dabei wohl so manch einem die Liebe auf Alternative Gitarrenmusik zurück. It-pieces sehen an Vibechilds einfach besser aus als an pseudo-abgeklärten Abgestumpften. Malt die Riesenräder schwarz an, wir brauchen Backgrounds für #alternativeaesthetics. Das is Taste of Freedom. Die kleinen Problemkind Pop Goth boy Mäuse von den Cigos sind cuties, keine Frage. Aber dann können sie irgendwie auch nichts dafür. Denn was zählt ist die humbleness. Das ist bekannt. Was man allerdings auf „Crashkid“, dem ersten Release nach dem underground Abräumer „Vibe Ride“ bekommt, ist das Erlebnis von einer Band, die nicht nur Banger wie am Fließband zu fabrizieren scheint, sondern sich zu einer echten Band mausert. Und besonders diese Zeit kennen wir bei Künstlern als die vermeintlich fruchtbarste, wenn zartes Selbstvertrauen sich mit der richtigen Attitüde zu mischen scheint. So macht „Crashkid“ mehr und mehr Lust auf mehr und feiert eben genau die Amplitude statt einem irgendwelche Ziele aufzwängen zu wollen. Mit „Crashkid“ gelingt den Cigaretten definitiv ein Meilenstein des Cybergrunge. Und ein großartiges Kapitel in der Geschichte der Cigaretten. Coming of Age in die Unsterblichkeit. Wer die Cigaretten kennt, weiß vor allem nicht nur die Story, sondern die vielen Verweise und Fußnoten zu schätzen, die die Cigaretten zum Talk of Alternative-Town machen. So zeichnet sich für das Cover Ruscha Voormann verantwortlich. Zwischen Retro und Future-Approach liegt die Gegenwart und da sind die Cigaretten genau jetzt. Da ist endlich wieder Punkrock im Alltagsfoxtrott.
Post-Ironische Wahrheiten, die die Cigaretten ernsthaft gut machen. Mit Hits wie dem Tanzflur-Uplifter „Punch“ und „Ja voll“ findet sich musikalisch feindosiertes Molly ebenso auf „Crashkid“ wie das bereits angesprochene „Biomarkt“, in der die Band höchstromantische Suchtgefühle für einen verpeilten Ex-Dealer entwickelt und damit sogar ungewollt die großen Velvet Underground mit „I’m waiting for the man“ streift. Eine großartige Portion New York 70s Garage Feeling, während das Instrumental einfach nur krass international vorne ist – und das auf Downtempo-Basis. Mit „Crashkid” geben die Cigaretten einem das Gefühl ein Alien zu sein, sich aber doch darauf freuen zu können, was daraus wird, wenn man sich treu
bleibt.
So ist „Crashkid“ wohl genau der nächste Release, auf den wir heimlich bei den Cigaretten gehofft haben, auch wenn das bedeutet, dass wir sie in Zukunft mit mehr Leuten teilen müssen. Allerdings sind die vielleicht endlich mal nett.