„Was gibts Neues“ diesen Freitag? Unter anderem endlich wieder eine neue Chefket Single! Und zwar „Ne Var Ne Yok“, dessen Titel genau das auf Türkisch bedeutet. „Was gibts? Was gibts nicht?“ Das ist die wortwörtliche Übersetzung von „Ne Var Ne Yok“. Inspiriert vom holländisch-türkischen Rapper Murda, spielt Chefket mit den Sprachen und vereint deutsch, türkisch und englisch in einem Song.
Das Video zu „Ne Var Ne Yok“ ist in Berlin entstanden. Das in einem türkischen Titel geskatet wird kommt unerwartet und macht das Video besonders. Anstatt Klischees zu bedienen öffnen die Videoproduzenten von Origami die Tür in eine moderne türkisch-deutsche Welt, die in Deutschland längst Realität ist, aber selten gezeigt wird. Die guten Dinge fallen eben nicht so auf die die schlechten. Wenn Chefket mit seinen Homies aller Couleur skatet, spricht niemand von Türken, Schwarzen oder Almans. Es ist HipHop und niemand wird ausgegrenzt. Es ist egal woher Du kommst. Es ist nur wichtig was Du kannst! Cheers auf die Zukunft!
„Ne var ne yok“ ist ein Banger der Güteklasse A aber wenn man genauer hinhört ist Chefket so persönlich wie noch nie. März 2021 erkrankt Chefkets Vater. Chefket fliegt in die Türkei und bleibt dort für 2,5 Monate. Als es dem Vater besser geht kommt Chefket zum Videodreh von „Ne Var Ne Yok“ zurück nach Berlin, doch der Song erscheint ihm plötzlich zu kurz. Also schreibt er eine dritte Strophe und thematisiert seine momentane Situation. Kurz nach dem Dreh stirbt Chefkets Vater. Chefket zieht sich zurück in die Türkei und macht erst mal keine Musik mehr. Sein Vater war Schneider, weshalb auf dem Cover eine Nadel mit Faden zu sehen ist.
Auch der Sound unterscheidet sich von allen vorherigen Veröffentlichungen. DTP zaubert hier einen bösen Clubbanger mit bedrohlichen Streichern zu dem man tanzen möchte.Nein hier wird nicht nur irgendetwas gerappt, um einen Hit zu landen. DTP aus der Trap-Welt und CHEFKET aus der Boombap-Welt vereinen beide Welten zu einer.
Chefket erzählt uns von Fame, den Stress, den man dadurch hat, falsche Freunde, Drogenkonsum, Sex, Angst vor dem Tod, Einsamkeit , Familie und Gott. So ein Storytelling hat man von Chefket noch nicht gehört. Alles so locker als hätte er herausgefunden wie man mit dieser Realität umzugehen hat. Tut gut.
Foto: Benjamin Eichler