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Nazar – Das lange Warten hat sich gelohnt

Nach acht veröffentlichten Alben und zahlreichen Gold- und Platinauszeichnungen, wurde am 15.06.18 Nazars lang ersehntes Album „Mosaik“ veröffentlicht. Österreichs Nummer Eins liefert mit seinem Album erneut Maßstäbe in ausgefeilter Produktion und meinungsstarken Lines. Mit den neuen Tracks tritt der gebürtige Iraner eine neue Richtung an – sich selbst verliert er dabei nicht, sondern definiert sich und seine Hörerschaft neu. Das lange Warten hat sich also gelohnt – Nazar ist wieder hungrig und beweist sich durch sein bisher wohl facettenreichstes Album bei seinen alten und neuen Fans. Features in nie dagewesenen Konstellationen und hitlastige Beats sorgen dafür, dass „Mosaik“ seinen Hörern im Gedächtnis bleiben wird.

Der stetige Kampf ums Überleben – Nazars Biografie ist geprägt vom Hinfallen und Wiederaufstehen. Genau das spürt man auch, wenn man Nazars reflektierte Texte hört. Rap ist ein Teil von ihm, denn die Musik hat ihm die Kraft gegeben, die er als Jugendlicher gebraucht hat. Nazar, der eigentlich Ardalan heißt, wird 1984 in Teheran geboren. Zur Zeit seiner Geburt herrscht der erste Golfkrieg, durch den er auch seinen Vater verliert. Als Ardalan schwer krank wird, sieht seine Mutter keine andere Lösung, als mit ihm und seinem Bruder auszuwandern. Es beginnt eine prägende Zeit von scheiternden Auswanderungsversuchen, letztendlich schafft es die Familie jedoch und sie kommt in Österreich an. Der junge Iraner wächst im Wiener Ortsteil Favoriten auf, wo seine Familie stetig mit Drohungen und rassistischen Anfeindungen kämpft. Seine Abscheu für Rassismus und seine Wut über die ihm grundlos entgegengebrachte Diskriminierung drückt er in der Schule mit Aggressivität aus.

In einer Lebensphase, in der es ihm gesundheitlich zunehmend schlechter geht und er sich vielen operativen Eingriffen unterziehen muss, spielt ihm sein bester Freund einen Song von Azad vor. Mit Deutschrap erschließt sich nun nicht nur ein Ventil für jegliche unausgesprochenen Gedanken – es ergibt sich auch der Weg, den Nazar zu dem Einen macht. „Ich wurde zu Nazar, als ich gelernt habe, was ich wert bin, denn dieser Name steht nicht dafür, einfach nur blöd das Maul aufzureißen. Er steht dafür, über sich selbst und seine Welt nachzudenken und dadurch zu einer Meinung zu kommen, die es wert ist in Verse gepackt und auf den Straßen gerappt zu werden.“ Nazar erlebt einen Aufstieg wie kein Zweiter, wird unumstritten zum besten Rapper Österreichs und spielt auch in Deutschland in der absoluten Top-Liga mit. Ein Werdegang, dem mehr Steine nicht im Weg hätten liegen können, der jedoch einen unverwechselbaren und authentischen Künstler hervorgebracht hat.

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