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Deichkind sind zurück mit ihrer neuen Single „In Der Natur“. Der gallige Kommentar auf die Hipsterisierung der Landlust-Spießigkeit ist der Vorbote des im Frühling 2023 erscheinenden achten Albums der Hamburger. Der Song ist ein Kommentar auf die irrwitzige Karriere, die frühere Inbegriffe des deutschen Spießertums in den vergangenen Jahren gemacht haben: Schrebergarten, Wanderurlaub, you name it. Gleich zu Beginn von „In Der Natur“ wird gejodelt, aber es ist ein hinterhältiges Jodeln.
Danach wird schnell klar: „In Der Natur verknackst du dir den Fuß“, „mit meiner neuen Fleecejacke komm‘ ich hier nicht durch“, statt Entschleunigung gibt es in der Natur „kein Konto und kein‘ Gott“, so dass sich der Protagonist recht schnell zurückwünscht, und zwar ausgerechnet: zum Berliner Hermannplatz. So entwickelt sich ein bis zur Katharsis im Mittelteil minimalistisch instrumentiertes Rauen, dass in der Erkenntnis gipfelt: „Ich hänge hier im Wald rum, ohne Hafermilch und Heizung.“
Stadt vs. Land also, auch wieder so ein vermeintliches Gegensatzpaar, aus dem Deichkind mit „In Der Natur“ große Kunst destillieren. Die Gesellschaftskritik von Deichkind funktioniert so gut, weil sie nicht von der Tribüne kommt und schon gar nicht aus dem Elfenbeinturm. Deichkind meinen immer auch sich selbst, wenn sie über die Zumutungen der Gegenwart spotten – und natürlich kann und möchte man alles direkt wieder mitsingen.
Sie tun das nun schon sehr lange, „In Der Natur“ zeigt: sie werden dabei immer besser, präziser, bissiger. Gut, dass die Party endlich wieder los geht. Mit dem achten Deichkind-Album im Frühjahr 2023 und der Open Air-Tour im Sommer 2023.