Grunge trifft Pop und wird zu Psychedelic! Das sympathische Zürcher Grunge / Surf Rock-Quartett Annie Taylor veröffentlicht am 4. September 2020 ihr Debütalbum „Sweet Mortality“. 2016 gegründet, besteht die Band neben der charismatischen Lead-Sängerin und Gitarristin Gini Jungi aus dem Bassisten Michael Mutter, dem Gitarristen Tobias Arn und dem Schlagzeuger Jan Winkler. 2017 veröffentlichten sie zwei Singles und tourten durch Italien, Frankreich und die Schweiz. Zwei Jahre später folgte die EP „Not Yours!“ sowie Auftritte mit Bands, die allesamt als Referenzen zur Einordnung des Sounds dienen: L.A.WITCH, Sunflower Bean, Sugar Candy Mountain, FEWS. Wem diese Bands kein Begriff sind, darf die Energie von Courtney Love’s Hole und die Lässigkeit von Warpaint im Geiste vermengen.
Reichlich amerikanischer Einfluss also! Doch Annie Taylor sind ebenso in der heimischen Szene verankert: Ihr Debüt-Album, welches auf dem Zürcher Label Taxi Gauche Records erscheinen wird, haben sie mit David Langhard aufgenommen, welcher auch als Produzent für Klaus Johann Grobe tätig ist. Lobschreiben zum tollen Artwork dürfen derweil an Dominic Foster gesendet werden, der nach der EP nun auch das Album gestalten wird und für seine Arbeit für The Coral bekannt ist.
„Gini Jungi kann rotzig wie Courtney Love und lässig wie „Queen Of Cool“ Kim Gordon.“ Visions Magazin
Die Single „A Thousand Times“ präsentierte sich verträumt und dennoch bissig und ist damit ein gutes Beispiel für den klanglichen Spagat der Zürcher Gruppe. Pop trifft Grunge und wird zu Psychedelic. Sängerin und Gitarristin Gini Jungi beschreibt den Song als „scheinbar luftig und optimistisch“, wobei er doch jene Menschen in den Fokus nehme, die am Boden sind. „Der Song soll ihnen sagen, dass sie in ihrer Einsamkeit nicht allein sind.“ Ende Mai folgte mit „Telephone“ eine flotte, energiegeladene Nummer, die trotz des Drucks sommerlich und unbeschwert bleibt. Wie schade, dass man diese Band diesen Sommer nicht auf die Festivalbühnen loslassen kann; aber das wird 2021 nachgeholt!
Den Titel des Albums kommentiert Gini Jung wie folgt: „Sweet Mortality bedeutet, die Zerbrechlichkeit des Lebens zu erkennen und dadurch die schönen Momente schätzen zu lernen.“
Weitere Highlights des Debüts der SchweizerInnen: Der Titel „Drive“ eröffnet mit treibender, unaufhaltsamer Rhythmik, “17 Days” lädt durch euphorische Gitarren und starker Gesangs-Hook zum Feiern ein und “The Fool” beschließt als letzter Titel mit Ruhe und Tiefgang. Auf „Sweet Mortality“ beweisen Annie Taylor, dass sie nicht nur mitreißende Rocksongs schreiben können, sondern auch eine vielseitige Band mit feinem Gespür für Soundwelten, Dynamiken und Emotionen sind.
Foto: Tatjana Rueegsegger