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Ian Fisher – neues Selbstbewusstsein als moderner Songwriter klassischer Prägung

Sollte man nur aufbrechen, wenn man auch irgendwann ankommen möchte? Diese Frage beschäftigt Ian Fisher schon seit dem Tag, an dem er aus dem ländlichen Missouri nach Europa startete. Zehn Jahre sind seitdem vergangen, doch nie hielt es den Musiker länger als einen Monat an einem Ort. Wien, Berlin, München, New York und Nashville. Alles nur Zwischenstationen eines nie endenden Wegs. Heute weiß der Expat: „Die wahren Grenzen, musikalisch und politisch, stecken nur in unseren Köpfen.“ Mit seinem neuen Album „Idle Hands“ öffnet der in Amerika geborene und in Europa aufgewachsene Weltbürger die Schranken und entwickelt ein neues Selbstbewusstsein als moderner Songwriter klassischer Prägung. Bill WithersJackson Browne und Fleetwood Mac sind Namen, die einem im Zusammenhang mit der warmen Klangästhetik von „Idle Hands“ in den Sinn kommen. Doch dieses Album blickt nicht nur in die Vergangenheit. Ohne die Inspiration durch aktuelle Künstlers wie Timber Timbre oder Andy Shauf wäre wohl kaum so ein zeitgemäßer Klang möglich gewesen. Das Album präsentiert einen unmittelbaren, abwechslungsreichen und lebendigen Klang, den eine sanfte Note verbindet. Die Öffnung des Songwriting findet ihre Entsprechung auf der textlichen Ebene. Es versteckt sich eine Komplexität in den simplen Lyrics, die den Liedern ihre wahre Tiefe gibt. Fisher fiel es immer schwer, persönliche Gefühle und Erlebnisse von der Reaktion auf globale Entwicklungen zu trennen. Seine Texte behandeln genau diese verschwimmenden Grenzen. Doppeldeutigkeiten werden decodiert und Interpretationsspielräume mit neuen Denkanstößen ausgefüllt. „Idle hands do the devil’s work“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Die Sorge, nutzlos zurückgelassen zu werden, sei es im persönlichen oder sozialen Leben, ist daher ein allgegenwärtiges Thema des Albums. Mit „Idle Hands“ erinnert uns Ian Fisher daran, wie wir uns oft selbst nützlich machen, indem wir unsere eigenen Herausforderungen schaffen.

LIVE:

05.10. Hamburg, Nochtwache
06.10. Berlin, Privatclub
07.10. Köln, Die Wohngemeinschaft
08.10. Köln, Die Wohngemeinschaft
10.10. Nürnberg, MUZ
12.10. München, Milla
13.10. düsseldorf, tube
14.10. Freiburg, swamp
16.10. Frankfurt, Brotfabrik
17.10. Stuttgart, Cafe Galao
18.10. Dachau, Kulturschranne

Foto: David Johnson